Der Boxenbauer - Eine kurze Biographie

1968  geboren, interessiere ich mich seit meiner Jugend für Musikelektronik.

Damals begann ich bereits mit dem Bau eigener Geräte für die Musikwiedergabe. Auch meine ersten Boxen, anhand mathematischer Formeln berechnet und nach Gehör abgestimmt, entstanden in dieser Zeit. Dabei galt mein Interesse vorwiegend den leistungsstarken Komponenten für Disco und PA.

Passend zu diesem Interesse ergab sich später eine Tätigkeit als Tontechniker einer Band, wodurch sich mein Interesse für Musik nochmals verstärkte. Somit konnte ich mein Gehör auch in musikalischer Hinsicht weiter trainieren. Leider musste ich das Herumreisen mit dieser Band nach ein paar Jahren aus beruflichen Gründen aufgeben. Immer schwieriger wurde es, Beruf und Hobby unter einen Hut zu bekommen.

Es dauerte jedoch nicht lange, bis ich mich wieder mit Musik und deren Wiedergabe befasste. Also begann ich mich mit der möglichst unverfälschten Klangübertragung zu beschäftigen. Und so entstand bald darauf mein erster High-End Lautsprecher, eine 2-Wege Transmissionlinebox. Es folgte der Bau eines passenden Verstärkers, welcher mit hochwertigen Bauteilen klanglich optimiert wurde.

 

Dabei blieb es nicht, und so befasse ich mich bis heute mit der Entwicklung exklusiver High-End Lautsprecherboxen. Mittlerweile arbeite ich mit professioneller Messtechnik und leistungsfähigen Simulationsprogrammen. Bei der Gehäusekonstruktion kommt ein umfangreiches CAD-Programm zum Einsatz, wodurch auch komplizierte Gehäuseteile nach Datensatz mittels einer CNC-Fräsmaschine präzise gefertigt werden können.

Die Endoptimierung erfolgt zuerst noch einmal messtechnisch am fertigen Gehäuse und anschließend nach musikalischen Gesichtspunkten im Rahmen zahlreicher Hörsitzungen. Dabei ist mir eine objektive Bewertung durch sich mit Musik befassende Personen sehr wichtig. Selbst besuche ich sehr gerne Konzerte, um dem wunderbaren Klang klassischer Instrumente zu lauschen und diesem mit meinen Lautsprechern möglichst nahe zu kommen.

Bei vielen Musikliebhabern und Hi-Fi Experten konnte ich in den vergangenen Jahren sehr positive Eindrücke hinterlassen. Nach deren Meinung spielen meine Lautsprecherentwicklungen auf dem hohen Niveau von Produkten namhafter Firmen der High-End Branche.


Meine Philosophie

Ein sehr wichtiges Kriterium für den räumlich-authentischen Klang eines Lautsprechers ist die zeitliche Synchronisation der Schallabstrahlung der einzelnen Chassis. Nur wenn der Schall aus allen Chassis einer Lautsprecherbox die gleiche Wegstrecke zum Hörplatz zurückzulegen hat, entsteht eine homogene, natürliche Wiedergabe.

Mit einer geraden, ebenen Schallwand ist das nicht der Fall, weil die akustischen Zentren, die sogenannten "Schallentstehungsorte" der verschiedenen Lautsprecherchassis konstruktionsbedingt verschieden "tief" im Inneren liegen. (meist am Vorderrand der Schwingspule) Diesen Tiefenversatz der Schallentstehung gilt es auszugleichen.

 

Ein Beispiel: Der Aufschlag auf das Fell einer Pauke wird zeitgleich mit dem tiefen Ton des Paukenkessels abgestrahlt. Dies muss bei der Wiedergabe über eine Lautsprecherbox ebenso erfolgen. Dabei wird der Aufschlag vorwiegend vom Hochtöner, und der tiefe Ton des Kessels vom Tieftöner wiedergegeben. Nur wenn diese Einzelchassis so zueinander angeordnet und beschaltet sind, dass die Schallaufzeit zum Hörplatz gleich ist, kommt eine Verschmelzung der Einzelimpulse und somit eine natürliche Wiedergabe zustande.

Messtechnisch belegt dies die Sprungantwort, welche nicht nacheinander das Ansprechen der Chassis abbilden darf. Hoch- und Tieftöner einer z.B. 2-Wege Box müssen auf der Zeitachse zu einem einzigen Gesamtimpuls verschmelzen. Wenn das nicht der Fall ist, wird ein Instrument an verschiedenen Orten in der Tiefe des Raumes wahrgenommen. Damit ist die Präzision der Raumabbildung dahin und die Wiedergabe klingt diffus.

 

Die Frequenzweiche eines Lautsprechers hat ebenfalls einen sehr großen Einfluss auf das Zeitverhalten.

Nach sehr langer Forschungsarbeit und unzähligen Versuchen fand ich schließlich heraus, mit welcher Beschaltung Lautsprecher am besten klingen. Dieses Weichenprinzip ist Bestandteil des laufzeitoptimierten Gesamtkonzeptes, mit dem eine sehr gute räumliche und lebendige Darstellung des Musikgeschehens ermöglicht wird. Die Filterauslegung bedingt die Verwendung von Lautsprecherchassis allerhöchster Qualität, was tonale Linearität und Membranresonanzen auch außerhalb des genutzten Übertragungsbereichs angeht. Davon gibt es weltweit nicht sehr viele, und noch schwieriger ist dabei, genau dieses Chassis zu finden, welches zum angedachten Konzept passt.

Mein Vorteil ist dabei, dass ich unabhängig beliebige Chassis verwenden kann und auf keinen speziellen Hersteller und dessen Lautsprechershassis angewiesen bin.

 

Die Konstruktion der Lautsprechergehäuse beruht auf der Vermeidung von Resonanzen und stehenden Wellen, was auf verschiedene Art erreicht wird. Das Gehäuse eines Basslautsprechers muss massiv, stabil und schwer sein, um nicht mitzuschwingen. Bedingt durch die Wellenlänge im Bassbereich gelingt die Unterdrückung stehender Wellen, indem die Geometrie des Gehäuses entsprechend ausgelegt wird. Die geringen Restschwingungen im Material werden über Spikes an einen möglichst massiven Fußboden abgeleitet, welcher diese absorbiert und somit das Lautsprechergehäuse beruhigt. Für den Mitteltöner verlangt das an ihn gekoppelte Volumen nach etwas anderer Auslegung. Zwar gilt auch hier das gleiche, was die Ableitung von Restschwingungen des Gehäuses angeht, jedoch haben wir es hier mit kürzeren Schallwellen zu tun. Deshalb sollte dieses Gehäuseteil zusätzlich den von der Membran nach hinten abgestrahlten Schall möglichst so reflektieren, dass dieser sich totläuft und letztendlich von einem speziellen Material absorbiert wird, und nicht auf die Membran des Mitteltöners zurücklaufen kann.

Hochtöner sind meist rückseitig geschlossen aufgebaut und bedürfen daher keiner zusätzlichen Bedämpfung.